Besser fahren, Borgward fahren.
Der Name des Automobilherstellers Carl F.W. Borgward ist noch heute ein Synonym für das westdeutsche Wirtschaftswunder. Für Hundertausende ist die "Isabella" von Borgward das erste eigene Auto nach dem Krieg, Borgward sichert tausende von Arbeitsplätzen in Bremen. Doch 1961 geht das Unternehmen des leidenschaftlichen Konstrukteurs überraschend pleite, ausgerechnet im damals reichsten Bundesland.
Warum gab es keine Retter für das Unternehmen? Viele Fragen blieben offen – bis heute. Hartnäckig ranken sich Verschwörungstheorien um die erste große Wirtschaftspleite der Nachkriegszeit. Wieso wurde gerade im florierenden Aufschwung kein Retter für das schlingernde Unternehmen gefunden? Welche Verbindungen gab es zwischen Politik und Industrie? Welche Rolle spielten der Bremer Senat und konkurrierende Firmen?
Das bewegende Dokudrama (in der Hauptrolle Thomas Thieme) zeichnet Aufstieg und Fall des genialen Autokonstrukteurs Borgward nach: Eine Geschichte großer Träume und noch größerer Tragik.
Borgward war ein Markenname, unter dem zwischen 1939 und 1963 in und um Bremen Personen- und Lastkraftwagen hergestellt wurden.
Borgward war außerdem von 1920 bis 1969 Namensbestandteil verschiedener Unternehmen, die teils nacheinander, teils nebeneinander existierten. All diese Unternehmen waren durch anteiligen oder vollständigen Besitz oder durch ihre Gründung mit dem Ingenieur und Automobilfabrikanten Carl Friedrich Wilhelm Borgward (1890–1963) verbunden.
Der Hansa 1100 aus dem Jahre 1960 ist ein unterschätzter Trendsetter. Die Kompakt-Limousine des Auto-Moguls Borgward war im deutschen Wirtschaftswunder die automobile Erweckung der unteren Mittelklasse. Handschuhfach und Aschenbecher gibt es sogar serienmäßig.
Im Deutschland der fünfziger Jahre hebt sich die Borgward Isabella von der altbacken-spießigen Mittelklasse-Konkurrenz optisch wie technisch wohltuend ab. Mit ihr baute der Ingenieur und Großindustrielle Carl F. W. Borgward 1954 sein Meisterwerk. Auf der Ostseeinsel Rügen ist noch eine der Sportlimousinen mit dem klangvollen Namen unterwegs.
Mit historischen Filmen und Fotos erkläre ich die Geschichte der Bremer Autofabrik Borgward und der Tochterfirmen Goliath und Lloyd. Dabei hilft mir mein großes Archiv: ca. 20.000 Dokumente, 100.000 historische Fotos und einige zeitgenössische Werksfilme.
Der Filmbeitrag geht auf die wichtigsten Ereignisse des Jahres 1958 bei der Borgward-Gruppe ein. Er wurde aufgrund des Buchs "Borgward 1958" (Band 2 der Buchreihe "Borgward-Chronik") erstellt.