Der Illegale. Deutschland (1972)

Der Illegale ist ein dreiteiliger deutscher Fernsehfilm aus dem Jahre 1972. Die Handlung basiert auf wahren Erlebnissen eines Spions, der zu Beginn der 1950er-Jahre vom sowjetischen Geheimdienst in die Bundesrepublik eingeschleust wurde, um dort einen Agentenring aufzubauen.

Teil 1: Der gebürtige Wolgadeutsche Grunwaldt meldet sich 1952 beim sowjetischen Geheimdienst KGB in Berlin-Karlshorst. Während des Zweiten Weltkrieges kam er als sogenannter Volksdeutscher nach Deutschland und wurde dort adoptiert, obwohl seine leiblichen Eltern noch lebten. Nach seiner Rückkehr in die Sowjetunion wurde er als vermeintlicher „deutscher Spion“ verhaftet und in ein Lager gesteckt, aus dem er fliehen konnte. Nun möchte er in Deutschland dem sowjetischen Geheimdienst dienen, um damit sein Vaterland von seiner bedingungslosen Parteitreue zu überzeugen und danach wieder legal in die Sowjetunion einreisen zu können.

Trotz ihrer anfänglichen Skepsis sind die Sowjets schließlich davon überzeugt, in Grunwaldt einen idealen Mann für eine heikle Mission zu besitzen. Er wird in die Bundesrepublik eingeschleust und übernimmt dort zunächst unter falschem Namen und falscher Identität kleinere Spionageaufträge. Nachdem diese zur Zufriedenheit seiner Auftraggeber erledigt wurden, wird Grunwaldt damit beauftragt, einen Agentenring aufzubauen.

Teil 2: Trotz kleinerer Rückschläge hat Grunwaldt als Agent große Erfolge. Der sowjetische Geheimdienst organisiert eine Hochzeit mit einer Spionin, die ebenfalls in Westdeutschland für die Sowjets arbeitet. Beide verlieben sich tatsächlich ineinander und bekommen ein Kind. Grunwaldt gelingt es, den deutschen Hausmeister Blaschke, der im französischen Hauptquartier in Westdeutschland arbeitet, anzuwerben, der ihm schließlich den Zugang zu wichtigen Akten verschafft.

Teil 3: Grunwaldt muss auf Geheiß des Geheimdienstes in die Sowjetunion zurückkehren. Trotz hoher Ehrungen, die ihm dort zuteilwerden, hat er große Schwierigkeiten, sich wieder an das dortige Leben zu gewöhnen. Noch größere Probleme verursacht die Rückkehr seinem Sohn, da dieser bislang ausschließlich in Deutschland aufgewachsen war und die russische Sprache nur mangelhaft beherrscht. Von seinen Klassenkameraden wird er deswegen gehänselt. Sie titulieren ihn ebenso als „Nemec“ (Deutschen), wie es früher bei Grunwaldt selbst der Fall war. Zudem findet Grunwaldt inzwischen, dass die Parteifunktionäre und Bürger in der Sowjetunion genauso kleinbürgerlich seien wie im Westen.

Zu einem tatsächlichen Umbruch in Grunwaldts Einstellung kommt es jedoch erst, nachdem der Geheimdienst seine Frau dazu zwingt, einen Schwangerschaftsabbruch vorzunehmen, da durch die Geburt eines weiteren Kindes ein geplanter langfristiger Spionageeinsatz in den USA in Frage gestellt werden könnte. Grunwaldt flieht deswegen schließlich mit seiner Familie in die Bundesrepublik. Das dortige Agentennetz fliegt auf.