Am 12. Oktober 1955 kamen die letzten Gefangenen aus der Sowjetunion nach Deutschland. Noch heute erschüttern die hoch emotionalen Bilder aus dem Durchgangslager Friedland: Kinder, die ungläubig auf die ausgemergelte Gestalt starrten, die ihr Vater sein sollte. Frauen, die ihren Ehemännern weinend um den Hals fielen. Mütter, die erkennen mussten, dass ihre jahrelange Hoffnung auf die Rückkehr ihrer Söhne brutal und endgültig zerstört wurde. Auch für die Heimkehrer war die Situation alles andere als einfach, sie mussten mühsam in der Nachkriegsgesellschaft wieder Tritt fassen.
Der Film erzählt faszinierende Geschichten von Spätheimkehrern, die mit dem letzten Zug nach Friedland kamen, von jungen Mädchen, die die oft ausgemergelten und traumatisierten Gefangenen in Empfang nahmen, von Töchtern, die ihrem Vater halfen, ein neues Leben anzufangen. Die Rückkehr der Väter hat Spuren in vielen Familien hinterlassen. Was löste die Heimkehr aus? Wie gingen die Familien damit um?
Die Dokumentation beleuchtet außerdem den Transport selbst, der damals von der DDR-Reichsbahn durchgeführt wurde. Und er erzählt die unbekannte Geschichte eines Geheimtransports, der wenige Wochen später nach dem Zug der Zehntausend in Friedland ankam: mit verplombten Türen und unter scharfer Bewachung von Rotarmisten. Wer war in diesem Zug?