Schwester Agnes ist ein von der DEFA produzierter Fernsehfilm aus dem Jahr 1975, gedreht von Regisseur Otto Holub. Die Erstausstrahlung erfolgte anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März 1975 im DDR-Fernsehen.
Die Dreharbeiten des fiktiven Krummbach fanden in Waltersdorf und Jonsdorf im Zittauer Gebirge statt. chwester Agnes, eine alleinstehende Frau Mitte Fünfzig und seit mehr als dreißig Jahren eine engagierte Gemeindeschwester mit Witz und Berliner Schnauze, wohnt und arbeitet in dem kleinen Dorf Krummbach in der Oberlausitz, wo sie mit ihrer weißen Schwalbe zu ihren Patienten fährt und sie betreut. Sie hilft, wo sie nur kann und ist mitunter auch deswegen bei ihren Patienten so beliebt.
Durch ihr gutmütiges, aber zuweilen auch einmischendes Wesen macht sich Schwester Agnes allerdings nicht nur Freunde. Beispielsweise will sie das Problem knappen Wohnraums im Ort am Gemeinderat vorbei auf die ihr ganz eigene Art lösen. Als sie deswegen mit dem neuen Bürgermeister aneinandergerät, begibt sie sich unter dem Vorwand, krank zu sein, in einen Streik und droht schließlich mit einem Versetzungsgesuch in einen anderen Ort. Das ruft den Unmut der Krummbacher Bürger hervor, die ihre Schwester Agnes keinesfalls verlieren wollen.
Wenngleich der Spielfilm in erster Linie unterhaltsam ist, wird mit Sozialkritik an den Verhältnissen in der DDR der 1970er Jahre nicht gespart: Gesellschaftliches Engagement und Zivilcourage des Einzelnen – hier in Gestalt der Schwester Agnes – stoßen auf linientreue, aber weltfremde Funktionärsentscheidungen von oben.